Imperiale (In)Toleranz im 19. Jahrhundert: Osmanisches Reich und Habsburgermonarchie
Shownotes
1839 leitete das Gülhane-Dekret die Tanzimat-Reformzeit im Osmanischen Reich ein. Es garantierte die Unversehrtheit von Leben und Besitz sowie Religionsfreiheit. Das Dekret bewog Deutsche aus dem Russländischen Reich zur Migration in die osmanische Dobrudscha. Fast zeitgleich wiesen die Habsburger Protestanten aus dem Tiroler Zillertal aus, die nicht katholisch werden wollten. Sie fanden im preußischen Niederschlesien eine neue Heimat. Der Beitrag von Tobias Weger anlässlich des 185. Jahrestags dieses grundlegenden staatsrechtlichen Dekrets regt dazu an, stereotype Bilder von toleranter und intoleranter Herrschaft im 19. Jahrhundert zu überdenken.
Ein herzlicher Dank geht an Şeyma Nur Erdoğan, İstanbul, für das Einsprechen des türkischen Originalzitats aus dem Gülhane-Dekret.
Verwendete Musik:
Ausschnitte aus: Giuseppe Donizetti (Donizetti Paşa): Mecidiye-Marşı (1839, Hymne des Osmanischen Reichs unter Sultan Abdülmecid I). Piano: Aydin Karlibel (Wikimedia Commons)
Ludwig van Beethoven: Ecossaise Es-moll, WoO 86. Piano: Kevin MacLeod (Wikimedia Commons)
Unter diesem Link finden Sie den vollständigen Wortlaut des Gülhane-Dekrets vom 3. November 1839 im türkischen Original sowie in einer zeitgenössischen deutschen Übertragung:
https://www.verfassungen.eu/tr/tuerkei39.htm
Hier kann ein Beitrag von Wilfried Beimrohr für das Tiroler Landesarchiv mit weiteren Informationen zu den Zillertaler Inklinanten abgerufen werden:
Mehr Informationen zum "Spiegelungen"-Podcast finden Sie hier: https://zwischengrenzen.online/schwerpunkte/spiegelungen/
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